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Das war die EdelweißClassic von 2004 bis 2023

Rückblick 2004 – 2023 | 20 Jahre Autofahren mit Herz

20 Jahre „Autofahren mit Herz“ für die Behindertenarbeit im Landkreis Berchtesgadener Land

In dieser langen Zeit halfen unzählige Freunde mit, für die Behinderteneinrichtungen im Landkreis über 1,3 Mio. € an Spenden zu sammeln. Damit wurden großartige Projekte verwirklicht und das Leben von Menschen mit Beeinträchtigung(en) erleichtert und verschönert.

Die schleichende Veränderung unserer Gesellschaft, zunehmender Neid, Egoismus und nicht zuletzt Corona haben dazu beigetragen, dass es immer schwieriger wurde, ein vernünftiges Spendenergebnis zu erzielen. Deshalb habe ich mich schweren Herzens entschlossen, die Edelweiß Classic in der bisherigen Form einzustellen.

Bedanken möchte ich mich ganz herzlich bei allen Unterstützern, den Helfern, den großzügigen Teilnehmern, den Sponsoren und Partnern, sowie bei den beteiligten Behörden.

Es wäre allerdings sehr schade, wenn die Unterstützung der Behindertenarbeit im Landkreis BGL (zumindest teilweise) verloren ginge. Gleichzeitig wäre es sehr schade, wenn sich der Kreis von tollen Menschen – die den Hintergrund der EWC immer mitgetragen haben – nicht mehr in diesem Rahmen treffen würde.

Aus dem Grund habe ich mich entschlossen, die Edelweiß Classic in einem wesentlich kleineren Rahmen (mit max. 25 Autos) auf Einladung weiterzuführen. In anderen tollen Gegenden mit anderen schönen Hotels und anderen reizvollen Strecken.

Die Edelweiß Classic 2024 (for friends) findet vom 23. bis 26. Mai im Hotel Schloss Pichlarn in der Steiermark statt. Wenn Sie daran Interesse haben sollten und vor allem den sozialen Gedanken mittragen wollen, schreiben Sie mir bitte eine E-Mail an joachim.althammer@t-online.de – ich freue mich darauf!

Ihr Joachim Althammer

Rückblick 2022

Die schönste Kaffeefahrt der Welt!

Aufatmen nach der pandemiebedingten Verschiebung um ein Jahr: Mensch und Maschine konnten wieder das herrliche Voralpenland beim gemütlichsten rollenden Oldtimer-Museum genießen.

Viel schöner und wärmer als erwartet war das Wetter, getrübt nur durch das heftige Gewitter am Freitagnachmittag. Einige Teilnehmer des Prologs erlebten sogar Schrecksekunden in einem Hagelschauer. Aber nicht einmal das konnte die Stimmung an diesem wunderbaren Wochenende trüben. Die 120 Teilnehmer genossen es, endlich wieder einmal im Kreis Gleichgesinnter den besonderen Geist der Edelweiß Classic zu erleben.

Die Akkreditierung am Freitag fand diesmal an einem ganz besonderen Ort statt: Das Empfangskomitee empfing die Gäste in einem traumhaften Spiegelzelt aus dem Jahr 1908 neben dem Hans-Peter Porsche Traumwerk in Anger. Im Zelt erhielt man die Rallye-Unterlagen, vor dem Zelt durfte man gleich die erste Sonderprüfung absolvieren und VW Käfer chronologisch sortieren – passend zu der Sonderausstellung „Käfer-Kult“ im Traumwerk. Die Möglichkeit zur Besichtigung dieser wunderbaren Ausstellung nutzten nicht nur die VW-Fans. Auch die erstklassige Gastronomie des Traumwerks erfreute sich regen Zulaufs. In Berchtesgaden starteten dann über die Hälfte der Oldtimer und Youngtimer zum freiwilligen Prolog um den sagenumwobenen Untersberg. Joachim Althammer hatte wieder bisher unbekannte Wege und Straßen gefunden, die 80 Kilometer waren anspruchsvoll und führten durch eine wunderbare Frühjahrslandschaft. Die restlichen Teilnehmer genossen in der Zeit die Gastfreundschaft Berchtesgadens und des Hotels Edelweiss.

Den Eröffnungsabend im Saal des bewährten und beliebten Hauptquartiers nutzte Dieter Schroll, der Geschäftsführer der Lebenshilfe BGL, um das Spendenprojekt von 2022 vorzustellen. Mit diesem zwischenzeitlich schon fertiggestellten Erweiterungsbau des Wohnheimes für mehrfach schwerstbehinderte Menschen in Adelstetten schloss sich ein Kreis: Schon 2004, bei der ersten Edelweiß Classic, wurde für das damals neu errichtete Wohnheim Spenden gesammelt. Auch an diesem Abend wurde dafür Geld gesammelt. Mit Unterstützung vom großartigen Martin Utberg (der auch einen Filmbericht für seine Sendung „Top Speed TV“ drehte) versteigerte Joachim Althammer tolle Exponate. Die fetzige Auktion sorgte bei allen Beteiligten nicht nur durch den Erlös für beste Stimmung. Nach einem exquisiten Menü aus der Küche und angeregten Gesprächen mit alten und neuen Freunden ließ man den Abend an der Hotelbar ausklingen.

Der Samstagmorgen bescherte den Teilnehmer weiß-blauen Himmel und angenehme Temperaturen. Auf dem Weihnachtsschützenplatz warteten neben Kühltaschen der Pidinger Milchwerke bereits Hannes Mayerl ,„The Voice of Edelweiß Classic“, mit dem Mikrofon, der 2. Bürgermeister Josef Wenig mit der Startflagge und zahlreichen Zuschauern auch die nächste knifflige Sonderprüfung auf die Starter. Im Minutentakt und unter großem Beifall schickte der bestens gelaunte steirische Moderator das bunt gemischte Starterfeld auf die Reise durch das bayerische Voralpenland Richtung Burghausen. Um den malerischen Hintersee mit einer Sonderprüfung beim Alpenhof der Familie Bartels ging es in die Kreisstadt Bad Reichenhall, wo neben Moderator Helmut Helmberger auch viele interessierte Besucher und die nächste knifflige Sonderprüfung auf dem Rathausplatz warteten. Das Gewicht einer „Alpenstoff-Pyramide“ vom Partner Bürgerbräu musste geschätzt werden. Diese Aufgabe würfelte die Platzierungen ordentlich durch und sortierte die Ergebnisliste neu. 

Ein großer emotionaler Moment folgte bei der Durchfahrtskontrolle an der Tagesförderstätte für schwerstbehinderte Menschen in Anger. Dort hatten die Teilnehmer erstmals Kontakt mit der Personengruppe, für die sie spendeten und bekamen von diesen einen wunderschönen hölzernen Schlüsselanhänger geschenkt. Ein gut versteckter Fehler im Roadbook war dann Schuld, dass einige Fahrer etwas mehr als andere von der wunderschönen Gegend sahen, aber auch etwas später zur wohlverdienten Mittagsrast nach Steinbrünning kamen. Als Entschädigung wartete in einem herrlichen Kastaniengarten ein leckeres Essen, eine tolle Aussicht auf die nahen Berge und der Schirmherr. Landrat Bernhard Kern hatte es sich nicht nehmen lassen, fuhr mit seinem historischen Unimog vor und verbrachte zwei Stunden im Kreis der Teilnehmer. Das motivierte und immer freundliche Serviceteam rund um Wirtin Rosi Ehinger kümmerte sich perfekt um das Wohl der Teilnehmer. Neben der großartigen alpinen Kulisse durften diese hier die Fahrzeuge und das weibliche Titelmodell (Rosi Ehinger) des diesjährigen Aufmacherfotos von Uwe Kurenbach bewundern. Das männliche Titelmodell, Hermann Huber, sahen sie dann am Abend. In Steinbrünning wurde es auch für die Techniker, Toni Berghammer und Horst Horvath, ruhiger, die beiden konnten an diesem Wochenende alle kleinen und größeren Wehwehchen an den Autos mit Bravour heilen.

Nach der landschaftlich sehr schönen und ausführlichen Nachmittagsrunde mit dem herrlichen Blick in Burghausen auf die längste Burganlage der Welt, traf man sich am frühen Abend am Königssee. Hier wartete Hermann Huber mit dem Moosangerl Trio, verstärkt durch seine Eva, an der Seelände auf die Rallye-Teilnehmer und die Elektroboote der Königssee-Schifffahrt. Schon die Überfahrt nach St. Bartholomä war ein Erlebnis, mit den Erklärungen und dem obligatorischen Echo-Blasen durch einen der Schiffsführer. Die weltbekannte Halbinsel am Fuße des Watzmanns wartete dann menschenleer mit einer völlig ungewohnten Stille, die kurze Zeit später in der Kirche durch echte bayrische Volksmusik unterbrochen wurde. Die Gäste genossen ein exklusives Konzert und begaben sich anschließend in die Säle im ersten Stock der historischen Gaststätte.

Dort spielten die Musikanten wieder auf, während Wirtin Heidi Amann und ihre versierte Mannschaft die Gäste mit einem wunderbar bodenständigen Menü verwöhnte. Überflüssig zu sagen, dass niemand hungrig zurückgelassen wurde. Die Zeit verging wie im Flug und nach dem Hauptgang wurden die Sieger geehrt. Die handgetöpferten Automodelle von verschiedenen Künstlern aus der Behindertenwerkstatt Piding gingen wie gewohnt an die Teilnehmer mit dem ältesten Auto, der weitesten Anreise und an das beste Team. Erstmalig wurde der jüngste Fahrer der Edelweiß Classic geehrt und Moritz Wolf freute sich sehr über diese besondere Trophäe. Peter Stockinger und Gottfried Wendtner erreichten den dritten, Peter Laube und Sabine Bloehs den zweiten Platz. Gesamtsieger mit der höchsten Punktzahl wurden ganz liebe Gäste aus Bielefeld: Auf Achse angereist mit ihrem BMW 3.0 Si gewannen Guido Schwake und Ines Jelitzek den größten der von Willi Lerchegger aus Gröbming  handgefertigten Edelweiß-Trophäen aus Sölker Marmor. Spontan meldeten sie sich für die Titelverteidigung im nächsten Jahr an, ebenso wie die meisten der anderen Teilnehmer. Richtig romantisch wurde es dann auf der Rückfahrt, als auf beiden Booten das Licht ausging und die Musikanten noch einmal ihre Instrumente auspackten. Diesen Abend wird keiner der Anwesenden so schnell wieder vergessen.

Der Sonntag war wolkenlos und heiß. Die hohen Temperaturen verhinderten auch 2022 einen neuen Besucherrekord beim Abschlussfest in Piding. Die Mitarbeiter der Werkstatt hatten wieder einen riesigen Aufwand betrieben und das Fest akribisch vorbereitet. Es warteten Trachtenkinder, Volksmusikanten, die Tanzgruppe aus der Werkstatt, eine schöne Tombola und herrliche Schmankerln aus der Küche auf die Besucher. Viele Teilnehmer fanden sich ein und konnten auch die Werkstatt besichtigen. Die Besucher freuten sich über die schönen Fahrzeuge und Hannes Mayerl und Florian Huber führten gemeinsam durch das abwechslungsreiche Programm. Joachim Althammer bedankte sich zum Schluss ganz herzlich bei allen Teilnehmern, Helfern und Sponsoren und konnte wieder ein grandioses Spendenergebnis verkünden. Insgesamt wurden knapp 100.000,– € gesammelt, woran die Willi Althof-Stiftung den größten Anteil hat. Eberhard Nowak erlebte diese Edelweiß Classic leider nicht mehr, aber seine Familie war vollständig dabei und wird dankenswerterweise die großartige Unterstützung mit der Stiftung weiterführen. Den Termin für das nächste „Autofahren mit Herz“ verkündete Althammer auch: Die Edelweiß Classic 2023 findet vom 23. bis 25. Juni statt und die Behindertenarbeit im Landkreis BGL hofft wieder auf viele Helfer und Unterstützer, sowie Teilnehmer, die den besonderen Geist der Edelweiß Classic mittragen!

Rückblick 2019

Ist der Klimawandel nun auch bei der Edelweiß Classic angekommen oder hat es Petrus am letzten Juni-Wochenende nur etwas zu gut gemeint?

So warm war ein ganzes Edelweiß-Wochenende noch nie in den vergangenen 15 Jahren und es gab neben heißen Schlitten auch extrem heiße Temperaturen in Berchtesgaden und dem angrenzenden Salzburger Land. Bis auf ganz wenige Ausnahmen überstanden Mensch und Maschine die Hitzeschlacht aber ganz gut – auch dank zusätzlichem Kühlwasser für die Motoren und der gekühlten Milchprodukte aus der Molkerei Berchtesgadener Land für Fahrer und Beifahrer.

Der Freitag begann traditionell mit dem „freiwilligen“ Prolog „Auf malerischen Wegen rund um den sagenumwobenen Untersberg“. Über die Hälfte der Teilnehmer cruiste durch die schattigen Wälder, der Rest genoss das Hotel Edelweiss, die Geschäfte in der Fußgängerzone oder die Gastronomie in Berchtesgaden. Vorher musste aber noch eine „Kuh“ gemolken werden und die Geschicklichkeit mancher Teilnehmer/innen löste große Heiterkeit bei den Zuschauern aus.

Das „Ersatzprogramm“ am Freitagabend entwickelte sich zu einem absoluten Highlight und kein Teilnehmer dachte später noch an die entfallene Fahrt auf den Jenner. Zum ersten Mal seit Bestehen des Hotels gelang ein so fulminanter Abend mit so vielen Gästen im Panorama-Restaurant auf der Dachterrasse und hierbei half das Wetter tatsächlich mit. Der „Bayerische Abend“ überzeugte mit einer phänomenalen Aussicht über die Dächer Berchtesgadens auf die umliegenden Berge, allen voran dem Watzmann, entsprechender Volksmusik und kulinarischen Meisterwerken aus der Hotelküche. Ein enormer Dank gebührt den Verantwortlichen und dem Personal des Hotels Edelweiss!

Kulinarische Highlights gab es am Freitagabend im Hotel Edelweiss.

Markus Spiegelsberger, der Geschäftsführer der Behindertenwerkstatt Piding, stellte das diesjährige Spendenprojekt vor und nach einer kleinen, aber sehr erfolgreichen Charity-Auktion wartete ein grandioser Abschluss auf die Gäste: Einige Teilnehmer hatten ein Feuerwerk spendiert und die „Himmelsschreiber“ aus Unterhaching zauberten ein sensationelles, von passender Musik untermaltes Kunstwerk in den Nachthimmel über Berchtesgaden.

Der Blick auf das Hotel Edelweiss in Berchtesgaden und das sensationelle Feuerwerk anlässlich der EdelweißClassic 2019.

Am Samstagmorgen warteten auf dem Weihnachtsschützenplatz außer (noch) angenehmen Temperaturen auch Hannes Mayerl mit dem Mikrofon, die nächste knifflige Sonderprüfung und Walter Röhrl mit dem Porsche 918 Spyder aus dem Porsche-Museum mit der Startnummer 1 auf die anderen Teilnehmer und die zahlreichen Zuschauer. Im Minutentakt und unter großem Beifall schickte der stimmgewaltige steirische Moderator das bunt gemischte Starterfeld mit knapp 90 Fahrzeugen auf die Reise nach Kaprun im benachbarten Österreich.

Durch die Versorgungstunnels ging es zum zum Hochgebirgsstausee Mooserboden.

Hier sammelte man sich in zwei Gruppen vor einer unscheinbaren Schranke zum vielleicht eindrucksvollsten Streckenabschnitt aller bisherigen Rallyes. Die Kaprun Hochgebirgsstauseen-Verbund GmbH ermöglichte der Edelweiß Classic als allerletzten Gruppe die Fahrt durch den eigentlich gesperrten Versorgungstunnel und weiter direkt bis zum Stausee Mooserboden. Das Hochgebirgspanorama nach dem ca. 6 Kilometer langen Weg durch den Fels verschlug allen Fahrern und Beifahrern die Stimme und prägte sich unauslöschlich in ihre Erinnerung ein.

Nach dem Parken vor und hinter der imposanten Staumauer musste die nächste Sonderprüfung absolviert werden und dann konnte die einmalige Aussicht und eine Almjause vor der Berggaststätte genossen werden. Leider schaffte der Oldtimerbus unseres langjährigen Freundes und Unterstützers, Dr. Konrad Auwärter, das letzte Stück nicht und musste kurz vor dem Ziel in einer Ausweichbucht mit Getriebeschaden abgestellt werden. Dank des Zusammenhalts unter den Teilnehmern und der Hilfe des Verbund-Personals konnten die Businsassen aber schnell zu ihrer Mittagspause gebracht und anschließend auf andere Fahrzeuge verteilt werden. So kamen alle rechtzeitig wieder ins Tal und auch der Bus konnte noch am Montagabend geborgen werden.

Die Stempelkontrolle vor dem Fahrzeugmuseum von Helmut Vötter in Kaprun geriet leider zur Geduldsprobe, weil der umtriebige Hotelier vor lauter Freude und Begeisterung manchmal die Zeit vergaß. Dank des freundlichen und aufmerksamen Personals vor Ort ertrugen die hitzegeplagten Piloten und Copiloten auch diese Herausforderung und fuhren anschließend um den Zeller See und auf malerischen Sträßchen zur Hochkönig Straße. Mit der ständigen Aussicht auf ein grandioses Bergpanorama führte der Weg über den Filzensattel nach Bischofshofen und über Hallein wieder zurück nach Berchtesgaden.

Hier freuten sich alle auf einen schattigen Parkplatz in der Hotelgarage, eine kalte Dusche und die bevorstehende Siegerehrung. Überrascht wurden die Gäste dann von einem besonderen Aperitif: Die Enzianbrennerei Grassl hat für die Molkerei BGL einen Milchlikör kreiert, der erst im Herbst in den Handel kommt und hier von den beiden Geschäftsführern und ihren Ehefrauen präsentiert wurde. Den einen oder anderen Teilnehmer ertappte man mehrfach beim Nachfüllen, denn das Getränk kam sehr gut an.

Drei fantastische Volksmusikanten, Andrea Stöger, Hermann und Tobias Huber, begleiteten den Abend musikalisch und die Hotelküche hatte sich wieder einmal übertroffen. So ließ man den Tag mit seinen vielen unvergesslichen Eindrücken Revue passieren, tat bei einer kleinen Bilder-Versteigerung ein gutes Werk und wartete auf die Siegerehrung. Zuvor konnte Joachim Althammer noch alle von Gerd Ehrenhuber gemalten Aquarelle verkaufen und so den aktuellen Spendenstand weiter erhöhen. Auch der Landrat und Schirmherr Georg Grabner war an diesem Abend unter den Gästen und bedankte sich für die großartige Unterstützung der Behindertenarbeit im Landkreis BGL.

Zum Glück gibt es die EdelweißClassic und zu dieser das passende Magazin RETROSPEKTIVE.

Auf die Gewinner warteten handgemachte Edelweiß-Trophäen aus Sölker Marmor von Willi Lerchegger und die Ehrenpreise stammten erneut von der Töpfergruppe der Behindertenwerkstatt Piding. Diese Automodelle verteilten Mayerl und Althammer zuerst, dann wurde das Geheimnis um die geschicktesten Teilnehmer gelüftet: Holzpokale für die Plätze 1 und 2 stehen bereits im Wohnzimmer der Familie Rupp, nun holten sich die Damen Katharina und Lore auch einen Pokal für den 3. Platz. Der jüngste Teilnehmer, Simon Rupin, holte mit seiner Leistung bei der Schätzfrage die nötigen Punkte für den 2. Platz, was seine Eltern, Simone und Mike Rupin, besonders freute. Ohne Beifahrer die Strecke zu finden, ist bei der Edelweiß Classic ja nicht unmöglich, aber alleine auch noch alle Prüfungen mit Bravour zu absolvieren, gelang noch nicht oft. Diesmal schaffte es Dr. Peter Kipfer und als Belohnung gab es für ihn den größten Pokal. Herzlichen Glückwunsch noch einmal an alle Sieger!

Der wärmste Tag war schließlich der Sonntag und die extremen Temperaturen verhinderten auch einen neuen Besucherrekord beim Abschlussfest in Piding. Die Mitarbeiter der Werkstatt hatten wieder einen enormen Aufwand betrieben und das Fest akribisch vorbereitet. Es warteten Trachtenkinder, Volksmusikanten, die Tanzgruppe aus der Werkstatt, eine schöne Tombola und herrliche Schmankerln aus der Küche auf die Besucher.

Die meisten Teilnehmer ließen es sich nicht nehmen hier teilzunehmen und konnten so die Werkstatt und speziell das Spendenprojekt, einen Gemeinschaftsraum für schwerer beeinträchtigte Menschen, besichtigen. Die Besucher freuten sich über die schönen Fahrzeuge und Hannes Mayerl und Florian Huber führten gemeinsam durch das abwechslungsreiche Programm.

Joachim Althammer konnte zum Schluss zwar noch kein genaues Spendenergebnis – die diesjährige Spende der Willi Althof-Stiftung steht noch nicht fest – verkünden, aber dafür den Termin für das nächste „Autofahren mit Herz“: Die Edelweiß Classic 2021 findet vom 25. bis 27. Juni statt und die Behindertenarbeit im Landkreis BGL hofft wieder auf viele Teilnehmer, Helfer und Unterstützer!

Rückblick 2017

Titelmotiv mit einem VW Käfer Hebmüller Cabrio Bj. 1951 für die EdelweissClassic 2017 - Der Traum vom Autofahren mit Herz | Photo: Uwe Kurenbach

Ende Juni befand sich die süddeutsche Radnabe der Oldtimerwelt endlich wieder in Berchtesgaden. Nachdem sich Joachim Althammer vor zwei Jahren entschlossen hatte, die EdelweißClassic und den Edelweiß-Bergpreis zukünftig zweijährig im Wechsel durchzuführen, warteten die Fans sehnsüchtig auf die Neuauflage des „Traums vom Autofahren mit Herz“. Durch den herzlichen und bodenständigen Charakter der touristischen Rallye ist die EdelweißClassic in den letzten 13 Jahren zu einer großen Familie herangewachsen und auch Neuankömmlinge fühlen sich sofort geborgen und liebevoll aufgenommen. So gab es am Freitag im Hotel Edelweiss, dem perfekten Mittelpunkt der Veranstaltung, bei der Begrüßung und Akkreditierung ein großes Hallo beim Treffen alter und neuer Freunde.

Eine schwierige Frage! Wieviel Ballons sind in diesem Auto?
Eine schwierige Frage! Wieviel Ballons sind in diesem Auto?

Nachdem die rund 150 Gäste ihre Unterlagen und Gastgeschenke in Empfang genommen hatten und die Zahl der Luftballons  im Ford Escort geschätzt waren, teilte sich die Gruppe. Etwa die Hälfte genoss entweder den genialen Wellnessbereich im Hotel oder die Gastfreundschaft und die schönen Geschäfte in der Fußgängerzone vom Markt Berchtesgaden. Die andere Hälfte begab sich mit ihren Fahrzeugen auf den Weg Richtung Chiemsee, um den (freiwilligen) Prolog zu erfahren. Leider wurde den meisten Fahrern auf dem idyllischen Höhenrücken zwischen Inzell und Teisendorf der Blick auf den Chiemsee verwehrt, weil ein plötzliches und kurzes Gewitter den Einsatz der Scheibenwischer notwendig machte.

Porsche 356 auf der Wasserscheide am Teisenberg
Porsche 356 auf der Wasserscheide am Teisenberg

Nach einem Aperitif traf man sich am Abend im Saal des Hotels, wurde von Bürgermeister Franz Rasp begrüßt und erhielt von den jeweiligen Geschäftsführern der Lebenshilfe BGL und der Behindertenwerkstatt Piding, Dieter Schroll und Hermann Seeböck, einen kurzen Überblick über die beiden diesjährigen Spendenprojekte. Die schon zur Tradition gewordene Vernissage mit Bildern von Gerd Ehrenhuber fand natürlich auch statt, allerdings konnte der Künstler aus gesundheitlichen Gründen leider selbst nicht anwesend sein – seine 12 wunderschönen Aquarelle fanden jedoch am gleichen Abend noch reißenden Absatz und neue, glückliche Besitzer. Nach dem offiziellen Teil genoss man das tolle Menü aus der Küche und angeregte Gespräche mit alten und neuen Bekannten. Die eine oder andere Gruppe konnte man auch danach noch in guter Stimmung an der Hotelbar antreffen.

Zur Fahrerbesprechung am Samstagmorgen waren alle wieder – mehr oder weniger – ausgeschlafen und konzentrierten sich auf die Informationen von Joachim Althammer. Wie sich noch zeigen sollten, bewahrheiteten sich diesmal die Wetterprognosen des Veranstalters und es blieb den ganzen Tag sonnig. Hannes Mayerl, der langjährige Moderator und Sprecher der EdelweißClassic, war auch in der Nacht eingetroffen und verabschiedete mit launigen Worten die 75 Teams auf die Samstags-Runde. Die zahlreichen Zuschauer aus nah und fern konnten gegen „Futter für die Spenden-Eulen“ kleine Andenken und das aufwendige und informative Programmheft zur Veranstaltung erwerben.

Eine kurze Stippvisite bei der LH und dem durch Spenden geförderten Wohnhaus.
Eine kurze Stippvisite bei der LH und dem durch Spenden geförderten Wohnhaus.

Die Vormittagsstrecke führte durch den Talkessel zum neuen Wohnhaus der Lebenshilfe BGL, die hier einen lang gehegten Wunsch, auch durch die Mithilfe der EdelweißClassic, realisieren konnte. So finden auch Menschen aus dem südlichen Landkreis in Berchtesgaden endlich eine neue Heimat in der Nähe ihrer Familien. Die Rallyeteilnehmer konnten nicht nur sehen, wohin der eine Teil der diesjährigen Spenden floss, sondern wurden auch von den Bewohnern begeistert empfangen und erhielten ein wunderschönes Geschenk, sowie einen Stempel in die Bordkarte. Nun wurde es fahrerisch anspruchsvoll! Durch die Berchtesgadener Alpen ging es über die legendäre ehemalige Bergrennstrecke am Roßfeld Richtung Ettenberg zur Mittagspause. Vorher mussten bei der Anfahrt aber noch Schilder gezählt und Pfeil und Bogen-Künste bewiesen werden. Im Schatten der Wallfahrtskirche und des Mesnerwirtes hatte die Familie Weinmann mit einem Helfertrupp der EdelweißClassic auf einer großen Wiese ein sensationelles Picknick vorbereitet, von dem alle Anwesenden noch lange träumen werden.

Picknick vor der kolossalen Kulisse der Wallfahrtskirche Ettenberg.
Picknick vor der kolossalen Kulisse der Wallfahrtskirche Ettenberg.

Hinter einem historischen Traktor waren auf einem alten Anhänger Holzkistchen aufgestellt, worin sich die zünftige Brotzeit befand. Diese Holzkistchen, angefertigt und bedruckt von der Behindertenwerkstatt Piding, wurden von Mitarbeitern/innen der Werkstatt an die hungrigen Fahrer als Geschenk überreicht. Man holte sich kalte Getränke aus einer eisbefüllten alten Blechbadewanne und setzte sich auf „Stühle und Tische“ aus Strohballen. Wie schon erwartet und befürchtet, genossen einige Teilnehmer diese einzigartige Atmosphäre so lange, dass sie zu spät nach Bad Reichenhall zur Kaffeepause kamen.

Opel Blitz am ehemaligen Grenzübergang nach Österreich
Opel Blitz am ehemaligen Grenzübergang nach Österreich

Vorher ging es aber noch über einen winzigen ehemaligen Grenzübergang in die Nachbar­republik und auf Nebenstraßen durch Berg und Tal entlang des Wiestalstausees und am Fuße des Gaisbergs entlang nach Salzburg. Von dort führte die malerische Strecke nach Bad Reichenhall auf den Rathausplatz. Hier warteten nicht nur Kaffee und Kuchen im Traditionsgasthof Bürgerbräu, sondern auch Hannes Mayerl am Mikrofon, viele Zuschauer und zur Überraschung aller, noch etwa 25 Oldtimer der „Via Julia“.   Die Teilnehmer einer Tagesveranstaltung kamen vom Chiemsee und freuten sich über das Treffen mit der EdelweißClassic. Zurück in Berchtesgaden blieb genügend Zeit, sich für den Abend vorzubereiten.

Auf dem Weg nach Salzburg
Auf dem Weg nach Salzburg

Die Wenigsten hatten daran geglaubt, aber trotz ständigen Wetterleuchtens in den umliegenden Bergen, blieb es den ganzen Abend warm und trocken – und so wurde es eine der stimmungs­vollsten Abend­veranstaltungen in der langjährigen Geschichte der EdelweißClassic. Eine urig/edle Biergarten­atmosphäre im Neuhausgarten, eine traumhafte musikalische Begleitung durch die „Salonboarischen“ rund um Ausnahme­musiker Hermann Huber und ein hervorragendes, typisch bayerisches Menü aus der Küche, ergaben einen zauberhaften Abend und eine tolle Umrahmung der Siegerehrung.

Hochstimmung beim Gasthaus Neuhaus am Samstagabend.
Hochstimmung beim Gasthaus Neuhaus am Samstagabend.

Ach ja, Sieger gab es auch! Nachdem handgetöpferte Automodelle aus der Behinderten­werkstatt als Ehrenpreise an die Besitzer des ältesten Fahrzeuges, die Weitangereisteten und die Gewinner der Teamwertung übergeben waren, erhielt der jüngste Teilnehmer noch einen riesigen Pokal. Den kleinsten der aus Sölker Marmor handgefertigten Edelweiß-Trophäen erhielten Jacqueline und Hans-Peter Moser mit ihrem holzbeplankten Morris Minor Traveller. Den zweiten Platz errangen mit minimalen Vorsprung Lydia und Josef Schmid mit dem Ford Taunus 17m und Sieger mit den weinigsten Strafpunkten wurden in diesem Jahr Eberhard Nowak (der auch am nächsten Tag noch eine wichtige Rolle spielen sollte) mit seinem Copiloten und Schwiegersohn Jörg Rummel. Ein wunderbarer Tag fand für die meisten Teilnehmer noch einen beschwingten Ausklang an der Hotelbar und man freute sich auf den Abschlusstag in Piding. Schon fast traditionell hatten viele fleißige Helfer in den Pidinger Werkstätten das Abschluss- und Sommerfest organisiert und aufgebaut. Petrus war offenbar nach dem Samstag zu sehr strapaziert und kurz vor dem offiziellen Beginn begann es zu regnen und der Himmel schloss seine Schleusen leider erst wieder nach dem Ende am Nachmittag.

I'm singing in the rain
I’m singing in the rain

Karl Valentin hätte gesagt: „Alle reden vom Wetter, aber keiner unternimmt was dagegen“. Der Freude und Begeisterung tat dies aber keinen Abbruch. Es wurden kurzfristig Zelte organisiert und aufgestellt, Musik- und Tanzvorführungen in den Speisesaal verlegt – und Schirme ausgepackt. Die Fahrzeuge der Rallyeteilnehmer und die Oldtimer des großen Organisationsteams wurden im Hof aufgestellt und von Hannes Mayerl und Florian Huber vorgestellt – und von den Zuschauern bejubelt. Über 1.000 Besucher genossen das Fest und wurden aus der Werkstattküche und aus Verpflegungshütten heraus mit Köstlichkeiten verwöhnt. Die Trachtenjugend, die Pidinger Musi und verschiedene Gruppen der Behindertenwerkstatt unterhielten die Gäste und man konnte bei einer Tombola tolle Preise gewinnen. Landrat und Schirmherr Georg Grabner ließ sich vom Wetter auch nicht abhalten und freute sich zusammen mit Oswald Lerach, dem Vorsitzenden der Lebenshilfe BGL, über eine Scheckübergabe. Diesen Scheck hatte Eberhard Nowak im Gepäck und übergab die symbolische Spende der Willi Althof Stiftung an Oswald Lerach als Zuschuss für die neuen Außenanlagen beim Wohnheim Berchtesgaden. Joachim Althammer übergab noch ein Geschenk an den scheidenden Geschäftsführer der Pidinger Werkstätten, Hermann Seeböck und verkündete dann noch die Gesamt-Spendensumme von knapp über € 83.000,–, womit für die Gestaltung der Rückzugsräume in der Werkstatt immerhin noch € 25.000,– zur Verfügung gestellt werden konnten. 

In Anwesenheit von Oswald Lerach und Eberhard Novak überreicht Joachim Althammer dem scheidenden Geschäftsführer Hermann Seeböck ein Geschenk.
In Anwesenheit von Oswald Lerach und Eberhard Novak überreicht Joachim Althammer dem scheidenden Geschäftsführer Hermann Seeböck ein Geschenk.

Nach seinen Dankesworten an die Teilnehmer und die vielen ehrenamtlichen Helfer kündigte er noch eine leichte „Modernisierung“ der EdelweißClassic und das Datum der nächsten Veranstaltung an: Vom 28. – 30. Juni 2019 wird es neue und aufregende Fahrstrecken, neue Veranstaltungsorte und ein bunteres Teilnehmerfeld geben. Gleich bleiben wird aber der Mittelpunkt in Berchtesgaden und der soziale Hintergrund mit der Hilfe für Menschen mit Behinderung im Berchtesgadener Land. Und die in den 14 Jahren fast erreichte „Million“ soll dann endlich vollgemacht werden!

Rückblick 2015

EdelweißClassic 2015 | »Ich freu mich, wenn’s regnet — weil wenn ich mich nicht freue, regnet’s trotzdem!« Dieses schöne Zitat von Karl Valentin passt sehr gut auf die Stimmung am Samstagvormittag bei der EdelweißClassic 2015.

»Ich freu mich, wenn’s regnet — weil wenn ich mich nicht freue, regnet’s trotzdem!« Dieses schöne Zitat von Karl Valentin passt sehr gut auf die Stimmung am Samstagvormittag bei der EdelweißClassic 2015. Keiner der Teilnehmer ließ sich die gute Laune durch die zwischendurch auftretenden Regengüsse beim »Traum vom Autofahren mit Herz« verderben!

Aber der Reihe nach: Am Freitag startete die 12. EdelweißClassic bei herrlichem Wetter und das eingespielte Team erwartete rund 200 Gäste im Hotel Edelweiss, dem bewährten Mittelpunkt der touristischen Oldtimerrallye. Unterlagen und Geschenke wurden ausgegeben, herrliche Jacken (das diesjährige Teilnehmergeschenk von der Fa. Moser) anprobiert und mitgenommen sowie Schrauben in – hoffentlich – passende Muttern gedreht. Natürlich unter Zeitdruck und den strengen Augen von Marlene Hafner, welche die erste Sonderprüfung leitete. Wahlweise konnte man dann entweder auf kleinen Straßen rund um den Untersberg das tolle Panorama genießen oder die Gastfreundschaft und die Einkaufsmöglichkeiten in der Fußgängerzone von Berchtesgaden. Die Wirte und die Einzelhändler freuten sich über den zusätzlichen Umsatz, die Fahrer über einen anspruchsvollen Prolog!

EdelweißClassic 2015 | Max Greger jr. verwandelte die Lobby des Hotels Edelweiß Berchtesgaden während des Aperitifs in einen kleinen Tanzsaal.Der Eröffnungsabend startete mit einer musikalischen Überraschung: Max Greger jun. hatte mit Hilfe von Prof. Jochen Buck seine komplette Dixieland-Band zur EdelweißClassic eingeladen und verwandelte mit seinen Jungs die Hotellobby zum beim Aperitif in einen kleinen Tanzsaal. Auf diesen schwungvollen Auftakt folgten ein fantastisches Menü aus der Edelweiss-Küche und 20 wunderbare Aquarelle von Teilnehmerautos – gemalt von Gerd Ehrenhuber aus München. Bereits zum neunten Mal unterstützte der Künstler und Architekt damit den sozialen Zweck und hat dadurch schon mit über 50.000 € zu dem bisherigen Spendenergebnis beigetragen! Hermann Seeböck, Geschäftsführer der Pidinger Werkstätten für behinderte Menschen, stellte bei der Gelegenheit auch die beiden Projekte vor, die welche durch die diesjährigen Spenden finanziert werden. Nach einer erfolgreichen Versteigerung mehrerer einzigartiger Exponate nutzten viele Teilnehmer nach dem offiziellen Teil des Abends die Hotelbar, um Bekanntschaften und Freundschaften aufzufrischen oder neu zu knüpfen.

EdelweißClassic 2015 | Ein besonderes Merkmal der EdelweißClassic ist die malerische Kulisse, die die Strecke säumt. Ein Lob für die gelungene Streckenführung.Die optimistische Wetterprognose von Joachim Althammer bei der Fahrerbesprechung am Samstagmorgen bewahrheitete sich leider nicht, aber wie eingangs schon erwähnt, taten die Regenschauer der Stimmung keinen Abbruch! Sie waren aber möglicherweise der Grund dafür, dass nicht alle versteckten Edelweiße im »Zauberwald« zwischen Ramsau und Hintersee von den Teilnehmern entdeckt wurden. Trotzdem freuten sich alle über die schöne Mittagspause auf Gut Steinbach in Reit im Winkl, wo Gräfin und Graf von Moltke ihre Gäste persönlich begrüßten. Selbst ein bekennender Oldtimerfan, hatte der Graf seinen Porsche-Traktor vor dem Hotel aufgestellt und freute sich über die ankommenden automobilen Schmuckstücke.

Bevor jedoch der Hunger gestillt werden konnte, musste die nächste eine weitere Sonderprüfung absolviert werden. Den alten Koffer kannte schon der Eine oder Andere, diesmal überraschte aber die Frage nach dessen Gewicht samt Inhalt. Der Regen hörte langsam auf und nach der schönen Runde um den Chiemsee war es am nächsten Etappenziel schon fast wieder trocken.

Beim Neubau der Behindertenwerkstätte in Anger empfingen viele fröhliche Mitarbeiter die Oldtimer mit ihren Piloten und überreichten Ölflaschen – nicht für die Motoren, sondern frisch abgefülltes Olivenöl für die Menschen Teams. Die Bordkarten wurden abgestempelt und die Gäste konnten sehen, wohin ein Großteil des Spendenertrags von 2013 geflossen ist und wofür auch dieses Jahr gesammelt wurde. Die Mitarbeiter warten nämlich sehnsüchtig auf die Neugestaltung der Außenanlagen.

EdelweißClassic 2015 | Wie immer machte die EdelweißClassic Halt an ausgewählten Locations. So besuchten die Teilnehmer das »Traumwerk«, Hans-Peter Porsches Spielzeug-Museum in Anger/Aufham.Einen Kilometer weiter wartete auch ebenfalls der Hausherr persönlich und mit großem Interesse auf die Besucher und deren Fahrzeuge. Hans-Peter Porsche hat sich mit dem Traumwerk einen großen Wunsch erfüllt und präsentiert in Anger der Öffentlichkeit seine Spielzeug- und Modelleisenbahnsammlung. Die EdelweißClassic war zur Besichtigung in das architektonische Meisterwerk und zu Kaffee und Kuchen eingeladen und für manche Teams wurde die Zeit etwas knapp. Weitere Besuche haben aber alle Gäste eingeplant, denn viele Details der beeindruckenden Modelleisenbahn kann man sicher erst nach Stunden entdecken. Passend zur Örtlichkeit musste hier noch nach Spielzeug gefischt werden und nach dieser letzten Sonderprüfung konnte sich das EdelweißClassic -Team an die Auswertung machen.

Zum Festabend mit der Siegerehrung ging es per Shuttlebus vom Hotel zum Salzbergwerk Berchtesgaden. Dort galt es die einheitlichen Bergwerks-Overalls anzuziehen und eine gut gelaunte Fotografin lichtete die amüsierten Besucher vor der Einfahrt auf den offenen Waggons ab. Nach einer kurzen romantischen Fahrt durch den engen, schwach beleuchteten Tunnel erwartete sie das einmalige Ambiente des Kaiser-Franz-Sinkwerks, ein tolles bayerisch/thailändisches Buffet der »Karlsteiner Stubn«, echte bayerische Volksmusik von Hermann Huber und Sohn Tobi sowie die Holzrutsche in die untere Etage.

EdelweißClassic 2015 | Echte bayerische Volksmusik von Hermann Huber und Sohn Tobi gab es zur Siegerehrung.Nach dem herrlichen Essen wurden einige Ehrenpreise – getöpferte Auto-Unikate aus den Pidinger Werkstätten – überreicht und dann die drei bestplatzierten Teams aufgerufen. Den dritten Platz erreichte das Maserati-Gespann aus Bonn, Rolf und Roman Schiemenz, den mittleren Pokal durfte das Damen-Team Katharina und Lore Rupp mit nach Nürnberg nehmen. Der größte von Bertl Gschwendtner handgeschnitzte und handbemalte Holzpokal ging in gräflichen Besitz über: Max Graf von Arco auf Valley mit seiner Gräfin Julia hatten die wenigsten Strafpunkte gesammelt und selten haben sich Gewinner so über den Sieg gefreut. Jetzt wurde die Rutsche geöffnet und sofort begeistert von vielen »großen Kindern« in Beschlag genommen. Die Zeit verging viel zu schnell und die Sieger-Teams feierten ihre Erfolge noch gebührend an der Hotelbar.

Das wirkliche Highlight der EdelweißClassic 2015 gab es dann allerdings am nächsten Vormittag in Piding! Die Verantwortlichen der Pidinger Werkstätten hatten zusammen mit allen Mitarbeitern ein Sommerfest organisiert, das sicherlich noch sehr lange Gesprächsthema sein wird. Petrus hatte mitgeholfen und erst nach dem Ende setzte leichter Regen ein. So konnten etwa 2.000 Festbesucher – Teilnehmer, Mitarbeiter und deren Angehörige sowie viele weitere Gäste – bei angenehmer trockener Witterung im Freien essen, trinken, feiern und tanzen. Die Pidinger Trachtenjugend erfreute mit Volkstänzen, eine Abordnung der Pidinger Musi mit Volksmusik und die verschiedenen Gruppen der Behindertenwerkstätte mit tollen Darbietungen. Die hauseigene Küche verwöhnte alle Gäste mit selbst gemachten Leckereien und neben der Tombola gab es auch noch weitere Möglichkeiten, für die beiden geplanten Projekte zu spenden.

EdelweißClassic 2015 | Das wirkliche Highlight der EdelweißClassic 2015 war das Sommerfest der Pidinger Werkstätten.Nicht ganz überraschend hatte Eberhard Nowak von der Willi-Althof-Stiftung wieder einen riesigen Scheck im Gepäck. Mit dem bemerkenswerten Betrag von 63.000,- € kann der dringend benötigte, behindertengerecht ausgestattete Kleinbus sogar komplett bezahlt werden. Mit den zusätzlich gesammelten Spenden in Höhe von 37.000 € kann auch das zweite Projekt, die Gestaltung der Außenanlagen rund um die neue Werkstatt in Anger, in Angriff genommen und realisiert werden.

Mit einer Überraschung wartete dann aber noch Organisator Joachim Althammer auf, als ihm Hannes Mayerl, der in bewährter Weise durch die ganze Veranstaltung geführt hatte, das Mikrofon für seine Schlussworte überreichte. Nachdem er seinen Dank an das gesamte Organisationsteam ausge

sprochen und das vorläufige Spendenergebnis verkündet hatte, berichtete er wehmütig von einer schwerwiegenden Entscheidung. Da die Belastung für ihn, seine Familie und das ganze Team immer größer wird, hat er sich entschlossen, ab 2016 die EdelweißClassic und den Internationalen Edelweiß-Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden im Zweijahresrhythmus abwechselnd durchzuführen. So könne er sich auch besser auf die jeweilige Veranstaltung konzentrieren. Anschließend forderte Joachim Althammer alle Teilnehmer dazu auf, sich auch 2017 wieder zum »Traum vom Autofahren mit Herz« zu treffen.

Rückblick 2014

Goliath FS 400 vor dem Mesnerwirt in Ettenberg für die EdelweissClassic 2014 - Der Traum vom Autofahren mit Herz | Photo: Uwe Kurenbach

Nach dem überwältigenden Jubiläum 2013 folgte 2014 eine dreitägige EdelweißClassic, die wie gewohnt Überraschungen, Unterhaltsames und natürlich kuklinarische Ereignisse für die Teilnehmer bereithielt. Der Wettergott meinte es gut, allerdings schickte er den Regen am Sonntag – gleich nach der Fahrzeugsegnung – etwa zwei Stunden zu früh. Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch!

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