Nach der Pandemie letztes Jahr freuen wir uns schon darauf, 2022 unserer Leidenschaft, Autofahren mit Herz, nachzugehen. Das Programm haben wir ganz schamlos von 2021 kopiert und den Freitag noch etwas aufgemotzt :-).
Das Interview führte Olivia Stoll vom Sozialdienst der PWLH. Das Foto stammt aus der Kamera von Uwe Kurenbach. Im richtigen Augenblick abgedrückt hat auch er.
Olivia Hallo Ralf! Sag mal, wie lange bist du denn schon in der Werkstätte für behinderte Menschen in Piding?
Ralf Ich schätze so 25 Jahre, also 20 garantiert schon, da bin ich vor einigen Jahren mal geehrt worden.
Olivia Wie bist du denn hergekommen? Hast du vorher woanders gearbeitet?
Ralf Vorher hab‘ ich im Altersheim in Grabenstätt gearbeitet, als Hausmeistergehilfe. Früher wollte ich den Gärtnerberuf lernen, gescheitert ist es aber an den schriftlichen Prüfungen. Praktisch hat es bei mir schon immer gut gepasst, schriftlich ist für mich schwieriger.
Olivia Und du arbeitest in der Schreinerei, oder? Was machst du denn da?
Ralf Alle möglichen Tätigkeiten. Als es die alte Schreinerei noch gab, habe ich dort schon lackiert. Das habe ich dann in der neuen Schreinerei auch viel gemacht. Jetzt aktuell wieder mehr Montage, also EasyCooler (Weinkühler), Blumenkästen, Aufsteller oder auch mal eine Maschine einstellen – einfach alles, was mir meine Vorgesetzten zutrauen. Ich möchte mich ja auch weiterentwickeln und dazulernen.
Olivia Was gefällt dir daran am besten?
Ralf Ganz unterschiedlich, eigentlich mal das, mal das. Ich tüftle auch ganz gern.
Olivia Und wahrscheinlich magst du auch deine Begleitmaßnahme »Töpfern«, oder?
Ralf Ja, auf jeden Fall. Das mag ich nicht aufgeben. Überhaupt auch das Schnitzen mag ich gern, jetzt habe ich einen Oldtimer geschnitzt, der schaut schon toll aus.
Olivia Schnitzen auch. Toll, hab ja schon einiges gesehen von dir. So einen Greifvogel glaube ich und so eine Art Drachen.
Ralf Ja, stimmt, den Vogel, den hab‘ ich geschnitzt. Den Lindwurm, den habe ich getöpfert, der ist zuhause.
Olivia Und natürlich die vielen Oldtimer. Magst du denn diese alten Autos?
Ralf Ja, ich bin eigentlich schon Auto-interessiert. Ich hab‘ früher mal in der Auto-Aufbereitung bei einer Firma in Traunstein gearbeitet.
Olivia Du selber hast ja einen Roller, oder? Ist das auch ein Oldtimer?
Ralf (lacht) Nein, das ist kein Oldtimer. Ein ganz normaler, nein, ein Oldtimer leider nicht.
Olivia Und in deiner Freizeit, was machst du da so?
Ralf Tennis spielen.
Olivia Aha, Tennis. Spielst du da im Verein?
Ralf Ja, in Teisendorf. Und Schlagzeug spielen, auch ungefähr seit 25 Jahren. Auch in der Werkstatt schon mal und auch privat in verschiedenen Bands. Und das Schnitzen, das geht leider daheim nicht so, da hab‘ ich keinen Platz und mir fehlen die Werkzeuge. Auch Drechseln an einer Drehbank, das würde mir auch gefallen. Allgemein, eine kleine Werkstatt, ein Hobbyraum, das wär‘ ein Traum von mir.
Olivia Ok, Ralf, danke fürs Interview. Ich bin schon gespannt auf die neuen Oldtimer-Trophäen, die sehen wir ja dann im Juni, oder? Vorausgesetzt, du wirst fertig?
Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag über Susi Steindorf, eine Mitarbeiterin der Pidinger Werkstätten, verfasst von Olivia Stoll vom Sozialdienst der PWLH. Das Portrait stammt von Uwe Kurenbach.
Das ist Susi. Sie ist 30 Jahre alt und wohnt bei ihrer Familie in Laufen. Sie arbeitet in der Pidinger Werkstätten GmbH der Lebenshilfe Berchtesgadener Land in der Gruppe »Dienstleistung 6« seit 9 Jahren. Davor war sie im Heilpädagogischen Zentrum in Piding. In ihrer Arbeitsgruppe bestückt sie beispielsweise Tablettenschachteln oder sie faltet und etikettiert Klarsichtverpackungen.
Auch beim Sortieren und Abfüllen von Gewürzen ist Susi eingesetzt. Den Geruch von den zu verpackenden Anissternen, Lorbeerblättern und Zimtstangen mag Susi. Den Geruch von Chilifäden aber nicht so, weil sie scharf riechen.
Am liebsten arbeitet sie an Klebearbeiten. Das kann Susi besonders gut. Bei diesen Tätigkeiten, wo Susi unter anderem Etiketten auf Verpackungen für Edelsteinmischungen klebt, arbeitet sie akribisch, mit höchster Präzision.
Susi ist eine sehr fröhliche Person; während der Arbeit lacht sie viel, macht Scherze und ist für jeden Spaß zu haben.
Alle zwei Wochen ist Susi in ihrer Begleitmaßnahme beim Töpfern; dort formt sie gerne Schüsseln und andere Gefäße aus langen ausgerollten Tonschlangen, die sie auf Formen aufrollt und dann festdrückt. Oder sie bemalt getöpferte Werkstücke, wie neulich vor Ostern einen Osterhasen – mit einem Pinsel mit roter Farbe bemalt sie zuerst die Ohren und dann den Mund. Auch getöpferte Oldtimer hat sie mit unterschiedlichen Farben bemalt.
Susi mag gerne die Farbe rosarot, auch bei ihrer Kleidung und beim Schmuck, den sie gerne trägt.
In ihrer zweiten Begleitmaßnahme »Schau ins Land« geht sie mit anderen MitarbeiterInnen einmal pro Woche spazieren und schaut sich die Umgebung und Natur an. In ihrer Freizeit hört Susi gerne Musik und malt für ihr Leben gerne Mandalas. Zuhause spielt sie auch gerne Ball oder schaukelt im Garten. Urlaubszeiten verbringt sie gerne mit ihrer Familie im sonnigen Griechenland.
Ist der Klimawandel nun auch bei der Edelweiß Classic angekommen oder hat es Petrus am letzten Juni-Wochenende nur etwas zu gut gemeint?
So warm war ein ganzes Edelweiß-Wochenende noch nie in den vergangenen 15 Jahren und es gab neben heißen Schlitten auch extrem heiße Temperaturen in Berchtesgaden und dem angrenzenden Salzburger Land. Bis auf ganz wenige Ausnahmen überstanden Mensch und Maschine die Hitzeschlacht aber ganz gut – auch dank zusätzlichem Kühlwasser für die Motoren und der gekühlten Milchprodukte aus der Molkerei Berchtesgadener Land für Fahrer und Beifahrer.
Der Freitag begann traditionell mit
dem „freiwilligen“ Prolog „Auf malerischen Wegen rund um den
sagenumwobenen Untersberg“. Über die Hälfte der Teilnehmer
cruiste durch die schattigen Wälder, der Rest genoss das Hotel
Edelweiss, die Geschäfte in der Fußgängerzone oder die Gastronomie
in Berchtesgaden. Vorher musste aber noch eine „Kuh“ gemolken
werden und die Geschicklichkeit mancher Teilnehmer/innen löste große
Heiterkeit bei den Zuschauern aus.
Das „Ersatzprogramm“ am Freitagabend entwickelte sich zu einem absoluten Highlight und kein Teilnehmer dachte später noch an die entfallene Fahrt auf den Jenner. Zum ersten Mal seit Bestehen des Hotels gelang ein so fulminanter Abend mit so vielen Gästen im Panorama-Restaurant auf der Dachterrasse und hierbei half das Wetter tatsächlich mit. Der „Bayerische Abend“ überzeugte mit einer phänomenalen Aussicht über die Dächer Berchtesgadens auf die umliegenden Berge, allen voran dem Watzmann, entsprechender Volksmusik und kulinarischen Meisterwerken aus der Hotelküche. Ein enormer Dank gebührt den Verantwortlichen und dem Personal des Hotels Edelweiss!
Markus Spiegelsberger, der Geschäftsführer der Behindertenwerkstatt Piding, stellte das diesjährige Spendenprojekt vor und nach einer kleinen, aber sehr erfolgreichen Charity-Auktion wartete ein grandioser Abschluss auf die Gäste: Einige Teilnehmer hatten ein Feuerwerk spendiert und die „Himmelsschreiber“ aus Unterhaching zauberten ein sensationelles, von passender Musik untermaltes Kunstwerk in den Nachthimmel über Berchtesgaden.
Am Samstagmorgen warteten auf dem Weihnachtsschützenplatz außer (noch) angenehmen Temperaturen auch Hannes Mayerl mit dem Mikrofon, die nächste knifflige Sonderprüfung und Walter Röhrl mit dem Porsche 918 Spyder aus dem Porsche-Museum mit der Startnummer 1 auf die anderen Teilnehmer und die zahlreichen Zuschauer. Im Minutentakt und unter großem Beifall schickte der stimmgewaltige steirische Moderator das bunt gemischte Starterfeld mit knapp 90 Fahrzeugen auf die Reise nach Kaprun im benachbarten Österreich.
Hier sammelte man sich in zwei Gruppen vor einer unscheinbaren Schranke zum vielleicht eindrucksvollsten Streckenabschnitt aller bisherigen Rallyes. Die Kaprun Hochgebirgsstauseen-Verbund GmbH ermöglichte der Edelweiß Classic als allerletzten Gruppe die Fahrt durch den eigentlich gesperrten Versorgungstunnel und weiter direkt bis zum Stausee Mooserboden. Das Hochgebirgspanorama nach dem ca. 6 Kilometer langen Weg durch den Fels verschlug allen Fahrern und Beifahrern die Stimme und prägte sich unauslöschlich in ihre Erinnerung ein.
Nach dem Parken vor und hinter der
imposanten Staumauer musste die nächste Sonderprüfung absolviert
werden und dann konnte die einmalige Aussicht und eine Almjause vor
der Berggaststätte genossen werden. Leider schaffte der Oldtimerbus
unseres langjährigen Freundes und Unterstützers, Dr. Konrad
Auwärter, das letzte Stück nicht und musste kurz vor dem Ziel in
einer Ausweichbucht mit Getriebeschaden abgestellt werden. Dank des
Zusammenhalts unter den Teilnehmern und der Hilfe des
Verbund-Personals konnten die Businsassen aber schnell zu ihrer
Mittagspause gebracht und anschließend auf andere Fahrzeuge verteilt
werden. So kamen alle rechtzeitig wieder ins Tal und auch der Bus
konnte noch am Montagabend geborgen werden.
Die Stempelkontrolle vor dem
Fahrzeugmuseum von Helmut Vötter in Kaprun geriet leider zur
Geduldsprobe, weil der umtriebige Hotelier vor lauter Freude und
Begeisterung manchmal die Zeit vergaß. Dank des freundlichen und
aufmerksamen Personals vor Ort ertrugen die hitzegeplagten Piloten
und Copiloten auch diese Herausforderung und fuhren anschließend um
den Zeller See und auf malerischen Sträßchen zur Hochkönig Straße.
Mit der ständigen Aussicht auf ein grandioses Bergpanorama führte
der Weg über den Filzensattel nach Bischofshofen und über Hallein
wieder zurück nach Berchtesgaden.
Hier freuten sich alle auf einen
schattigen Parkplatz in der Hotelgarage, eine kalte Dusche und die
bevorstehende Siegerehrung. Überrascht wurden die Gäste dann von
einem besonderen Aperitif: Die Enzianbrennerei Grassl hat für die
Molkerei BGL einen Milchlikör kreiert, der erst im Herbst in den
Handel kommt und hier von den beiden Geschäftsführern und ihren
Ehefrauen präsentiert wurde. Den einen oder anderen Teilnehmer
ertappte man mehrfach beim Nachfüllen, denn das Getränk kam sehr
gut an.
Drei fantastische Volksmusikanten,
Andrea Stöger, Hermann und Tobias Huber, begleiteten den Abend
musikalisch und die Hotelküche hatte sich wieder einmal übertroffen.
So ließ man den Tag mit seinen vielen unvergesslichen Eindrücken
Revue passieren, tat bei einer kleinen Bilder-Versteigerung ein gutes
Werk und wartete auf die Siegerehrung. Zuvor konnte Joachim Althammer
noch alle von Gerd Ehrenhuber gemalten Aquarelle verkaufen und so den
aktuellen Spendenstand weiter erhöhen. Auch der Landrat und
Schirmherr Georg Grabner war an diesem Abend unter den Gästen und
bedankte sich für die großartige Unterstützung der
Behindertenarbeit im Landkreis BGL.
Auf die Gewinner warteten handgemachte Edelweiß-Trophäen aus Sölker Marmor von Willi Lerchegger und die Ehrenpreise stammten erneut von der Töpfergruppe der Behindertenwerkstatt Piding. Diese Automodelle verteilten Mayerl und Althammer zuerst, dann wurde das Geheimnis um die geschicktesten Teilnehmer gelüftet: Holzpokale für die Plätze 1 und 2 stehen bereits im Wohnzimmer der Familie Rupp, nun holten sich die Damen Katharina und Lore auch einen Pokal für den 3. Platz. Der jüngste Teilnehmer, Simon Rupin, holte mit seiner Leistung bei der Schätzfrage die nötigen Punkte für den 2. Platz, was seine Eltern, Simone und Mike Rupin, besonders freute. Ohne Beifahrer die Strecke zu finden, ist bei der Edelweiß Classic ja nicht unmöglich, aber alleine auch noch alle Prüfungen mit Bravour zu absolvieren, gelang noch nicht oft. Diesmal schaffte es Dr. Peter Kipfer und als Belohnung gab es für ihn den größten Pokal. Herzlichen Glückwunsch noch einmal an alle Sieger!
Der wärmste Tag war schließlich der Sonntag und die extremen Temperaturen verhinderten auch einen neuen Besucherrekord beim Abschlussfest in Piding. Die Mitarbeiter der Werkstatt hatten wieder einen enormen Aufwand betrieben und das Fest akribisch vorbereitet. Es warteten Trachtenkinder, Volksmusikanten, die Tanzgruppe aus der Werkstatt, eine schöne Tombola und herrliche Schmankerln aus der Küche auf die Besucher.
Die meisten Teilnehmer ließen es sich nicht nehmen hier teilzunehmen und konnten so die Werkstatt und speziell das Spendenprojekt, einen Gemeinschaftsraum für schwerer beeinträchtigte Menschen, besichtigen. Die Besucher freuten sich über die schönen Fahrzeuge und Hannes Mayerl und Florian Huber führten gemeinsam durch das abwechslungsreiche Programm.
Joachim Althammer konnte zum Schluss zwar noch kein genaues Spendenergebnis – die diesjährige Spende der Willi Althof-Stiftung steht noch nicht fest – verkünden, aber dafür den Termin für das nächste „Autofahren mit Herz“: Die Edelweiß Classic 2021 findet vom 25. bis 27. Juni statt und die Behindertenarbeit im Landkreis BGL hofft wieder auf viele Teilnehmer, Helfer und Unterstützer!
Als Spendenprojekt 2019 wird die Schaffung eines barrierefreien Arbeits-, Rückzugs- und Bewegungsraumes in den Pidinger Werkstätten der Lebenshilfe BGL unterstützt.
Die Pidinger Werkstätten bieten derzeit 260 Menschen mit Behinderung in den Fachbereichen Montage/Verpackung, Dienstleistungen, Schreinerei, Metall, Küche/Hauswirtschaft, Wäscherei, Schongruppe sowie in diversen ausgelagerten Arbeitsplätzen bei Partnerbetrieben ein je nach Eignung und Neigung passendes Arbeitsangebot.
Neben der Produktion haben Werkstätten für Menschen mit Behinderung eine umfassendere Aufgabe: Sie haben einen ganzheitlichen Eingliederungsauftrag und bieten zusätzlich pädagogische, therapeutische und pflegerische Leistungen an. Um diesem erweiterten Auftrag dauerhaft gerecht zu werden, sind aktuell umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im Gange. So werden unter anderem im Obergeschoss des Haupthauses optimierte Arbeitsräume für Menschen mit Behinderung geschaffen, welche einen erhöhten Pflege- und Hilfebedarf haben.
Im Rahmen der Baumaßnahme hat sich herausgestellt, dass durch die Neukonzeption der Wäscherei eine zusätzliche Zwischendecke eingezogen werden kann, die im Obergeschoss einen ca. 140 qm großen, barrierefreien Arbeits-, Rückzugs- und Bewegungsraum schafft. Anders als bisher im Turnraum im Keller ist es dadurch auch Rollstuhlfahrern möglich, uneingeschränkt an gesundheitsfördernden Maßnahmen teilzunehmen. Darüber hinaus steht der Raum für weitere arbeitsbegleitende Kursangebote zur Verfügung.
Die Schaffung dieses zusätzlichen Raumes ist in den bisherigen Finanzierungsplänen jedoch nicht berücksichtigt und muss zu einem wesentlichen Teil aus eigenen Mitteln getragen werden. Der Erlös der EdelweißClassic 2019 wird deshalb zur Gänze in dieses Projekt investiert.
Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Spende diese wertvolle Maßnahme!