Viele Wege führen zum Ziel
Mehr als 100.000 €. Diese beeindruckende Spendensumme konnte Joachim Althammer bei der Verabschiedung am Sonntag in Ettenberg offiziell verkünden! Mit dieser Summe sind die Verantwortlichen des Heilpädagogischen Zentrums in Piding der Verwirklichung ihres Projektes, das HPZ als integrativ-inklusive Einrichtung zu gestalten, ein großes Stück näher gekommen. Zu diesem Ergebnis hat auch, wie schon 2010, die Willi-Althof-Stiftung aus München mit einer herausragenden Einzelspende beigetragen.
Die 200 Teilnehmer der EdelweißClassic erlebten drei tolle Tage im Berchtesgadener Land und viele von ihnen sogar einen Tag mehr. Joachim Althammer hatte für den Feiertag ein abwechslungsreiches Programm organisiert und so fuhr man mittags mit dem Bus nach Salzburg. Neben einer Stadtführung und einem Gwandhaus-Besuch stand auch ein Besuch der Hangars 7 und 8 am Salzburger Flughafen zur Wahl. Die meisten Gäste entschieden sich hier für letztere Möglichkeit.
Den Klassiker-Freunden boten sich – speziell im öffentlich nicht zugänglichen Hangar 8 – beeindruckende Einblicke in die Welt der historischen Flugzeuge. Nach einer gemeinsamen Brotzeit im Müllner Bräustüberl bereitete man sich im Hotel auf den Höhepunkt des Tages vor, das Candlelight-Dinner im Kehlsteinhaus. Der Sonnenuntergang auf dem Kehlstein wäre fast dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen, doch genau zum richtigen Zeitpunkt riss die Wolkendecke auf und die Gäste erlebten ein grandioses Naturschauspiel mit der untergehenden Sonne im Westen und gleichzeitigem Regenbogen im Osten.
Am Freitagvormittag trafen die übrigen Teilnehmer der 102 Teams im Hotel Edelweiss ein und nahmen ihre Rallye-Unterlagen und Geschenke in Empfang. Besonders begeisterten dabei die hochwertigen EdelweißClassic Jacken. Gleich anschließend konnten sie bei der Raiffeisen-
Sonderprüfung ihr Geschick beweisen. Hier glänzten natürlich besonders die Sportler – Manuel Machata, der Bobweltmeister, wurde von seinem Anschieber zusätzlich motiviert. Martin Braxenthaler begeisterte die Zuschauer, indem er den Parcours im Rollstuhl meisterte.
Ein Höhepunkt der EdelweißClassic am Freitag war die Sonderausstellung zum Thema „Historisches Salzberg- und Roßfeldrennen“. Auf Schautafeln wurde im Hotel Edelweiss die Geschichte dieser beiden bedeutenden Motorsportveranstaltungen dokumentiert, ergänzt durch die historische Dekoration. Alte Filmaufnahmen liefen den ganzen Tag. Ein optisches Schmankerl war die Goggo-Limousine, die einem Rennwagen von 1958 nachempfunden war. Vor dem Hotel waren vier bedeutende Rennwagen ausgestellt, die zu ihrer jeweiligen Zeit Geschichte bei diesen Bergrennen geschrieben hatten.
Der Prolog „Rund um den Untersberg“ führte die Teilnehmer zuerst nach Piding. Dort erhielten sie beim Heilpädagogischen Zentrum von den Kindern selbst gebastelte Geschenke und eine kleine Stärkung. Über Fürstenbrunn, Hallein und Marktschellenberg fuhren die Teams dann weiter Richtung Berchtesgaden. Nach der Sonderprüfung bei der Enzianbrennerei Grassl (Nein, der Enzian musste nicht gleich getrunken werden!) ging es zurück ins „Edelweiss“. Vor dem Eröffnungsabend fand zwischen den Rennwagen vor dem Hotel noch eine Autogrammstunde mit Manuel Machata, Martin Braxenthaler, Walter Röhrl und dem Ehrengast des Abends, Hans Herrmann, statt. Die beiden Motorsportlegenden Röhrl und Herrmann standen später bei der Talkrunde zusammen mit Bernd und Hans Buchwinkler, den Söhnen des damaligen Rennleiters, Rede und Antwort und unterhielten mit kleinen Anekdoten aus der damaligen Welt des Motorsports.
Begeisterung weckten auch das fantastische Buffet und die musikalische Umrahmung durch die Mühltaler Musikanten. Gerhard Arnim, Teilnehmer und Freund der ersten Stunde, ergänzte das Programm mit einer Hommage auf die EdelweißClassic und deren Initiator. Auch die herrlichen Aquarelle von Gerd Ehrenhuber fanden wieder reißenden Absatz und schon allein diese Aktion brachte dem HPZ Piding über 6.000 € ein!
Der Start am Samstagmorgen fand in diesem Jahr, wie bereits am Vortag, auf dem Rathausplatz in Berchtesgaden statt. Das exakte Roadbook führte die Oldtimer-Piloten durch die Berchtesgadener Alpen, über das Roßfeld und um den Hintersee zur Mittagspause nach Bad Reichenhall. Dort wartete auf dem Rathausplatz bereits eine begeisterte Menschenmenge, die die Teilnehmer mit großem Applaus begrüßte. Hannes Mayerl unterhielt die Zuschauer in bewährter Weise mit seiner Moderation und auf die Teilnehmer warteten die Mercedes-Färber-Sonderprüfung und ein tolles Buffet im Traditionsgasthaus Bürgerbräu.
Absoluter Star bei der Durchfahrt war der gigantische American La France, liebevoll „die Bestie“ genannt, von Juliane und Richard Gebert. Die beiden reisten mit dem riesigen offenen Wagen von 1918 auf eigener Achse an und absolvierten am Samstag die komplette, sehr anspruchsvolle Strecke. Dafür erhielten sie in Bad Reichenhall auch am meisten Beifall.
Die Strecke führte über kleine, malerische Nebenstraßen weiter, vorbei an jubelnden „Zaungästen“ beim Wohnheim der Lebenshilfe BGL in Oberteisendorf. Die Mitarbeiter der Behindertenwerkstatt Piding überraschten die Teilnehmer mit einem außergewöhnlichen Dankeschön. Beim Hotel „Gut Edermann“ genoss man bei einer Kaffeepause den Ausblick auf das Bergpanorama. Danach fuhr man wieder Richtung Berchtesgaden.
Hier hatte Joachim Althammer noch ein besonderes Treffen organisiert. Walter Röhrl und Thomas Frank, der Leiter von „Audi Tradition“, trafen auf dem Schlossplatz in Berchtesgaden mit dem Sport Quattro auf die Fahrer von 65 Audi Quattro. Der österreichische Quattro-Club hatte sein Programm mit dem der EdelweißClassic synchronisiert und seine Rundfahrt so geplant, dass die Audi-Fahrer mit ihrem Idol zusammentreffen konnten. Walter Röhrl genoss das Treffen mit seinen Fans, schrieb unermüdlich Autogramme und musste sich bemühen, die Abfahrt der Shuttle-Busse zum Königssee nicht zu verpassen.
Der Festabend mit der Siegerehrung auf Bartholomä war der emotionalste Teil des Wochenendes. Nach der Überfahrt mit den historischen Elektrobooten empfingen elf Musiker die Gäste in der Kapelle und boten diesen ein ergreifendes Konzert.
Nach dem hervorragenden Menü wurden die Sieger der diesjährigen EdelweißClassic gefeiert: Klaus Brodmerkel und Christine Mederer hatten mit ihrem wunderschönen Opel Kadett B Caravan die wenigsten Strafpunkte gesammelt und jubelten über den größten der tollen Holzpokale, die Bertl Gschwendtner wieder von Hand geschnitzt hatte.
Der mit Fackeln gesäumte Weg führte anschließend wieder zurück zu den Booten. Dort wurden dann die Lichter gelöscht und die Musiker unterhielten bei der nächtlichen Rückfahrt noch mit ihren Klängen. So mancher Teilnehmer musste sich hier noch eine Träne verdrücken.
Der Sonntag begann mit Regen, der zwar die Aussicht in Ettenberg, nicht aber die Stimmung der Gäste trübte. Die zusätzlich aufgestellten Zelte beim Mesnerwirt boten Schutz vor dem Nass und eine überdachte Bühne für die Kinder-Volkstanztruppe. Charly Weinmann hatte wieder einmal ein fantastisches Buffet zubereitet und im Gasthaus wurde es schnell gemütlich.
Trotz der Enge fand sich auch noch ein Platz für die – teilweise sehr wertvollen – Tombolapreise und die Lose fanden wieder reißenden Absatz. Auch die herrlichen Streckenfotos von „Mr. Heppypress“, Herbert Steves, wurden zugunsten des HPZ verkauft. Zwischendurch wurde ein limitierter, von Manuel Machata signierter Bob-Helm versteigert, der von BMW gestiftet wurde. „Manu Machete“ spendierte dazu noch eine Bob-Taxifahrt und Hubert Färber sicherte sich am Ende der Auktion diesen originellen Preis. So konnte Joachim Althammer bei seinen Abschiedsworten das überragende Spendenergebnis von über 100.000 € verkünden.